Die Westfälischen Nachrichten schrieb am 25. August 2004
Vier Stationen des neuen Reitwegs eröffnet / Viele Besucher bei Regionale-Aktion
Ganz fertig ist der Rundweg noch immer nicht. Für den Verein Wegbereiter aber ist der erste fertig gestellte Teil des geplanten 15-km- Rundwegs sicher der entscheidende. Dreieinhalb Jahre Einsatz und knapp 500 000 Euro hat er gekostet. Am Wochenende wurden nun die ersten vier Stationen für den Betrieb freigegeben.
Ohne die Regionale, so viel steht fest, gäbe es den Weg nicht. Mit 388 000 Euro ist das Land Nordrhein-Westfalen als Veranstalter der Regionale der größte Förderer des Projekts. So haben die Wegbereiter bis zum letzten Augenblick gearbeitet, um pünktlich zur Regionale-Aktion "Pferde-Stärken" der Öffentlichkeit Ergebnisse zu präsentieren.
Nachdem bereits am Samstag an der Station Campingplatz Westheide in Greven der Reitweg offiziell eröffnet worden war (die WN berichteten), konzentrierte sich am Sonntag das Programm auf Altenberge und Nordwalde. Zahlreiche Besucher kamen nach Entrup und in die Kirchbauernschaft, um sich die neuen Anlagen anzusehen und den Tag auf den Höfen zu verbringen, die neben Informationen rund um Pferd und Weg auch Kulinarisches im Angebot hatten.
Bürgermeister Hermann Schipper eröffnete am Morgen die beiden Altenberger Stationen am Ferienhof Rustemeier und am Gestüt Lindenhof von Andreas Trappe. Er äußerte seine Freude über den neuen Reitweg: "Das ist ein großer Vorteil für Altenberge; der den Ort attraktiver macht. Und wer das Leuchten in den Augen Behinderter sieht, wenn sie Mitbeteiligung im Sport erfahren, der weiß, dass das Geld gut angelegt ist."
Dass der Weg behindertengerecht gestaltet wurde, ist seine Besonderheit, die ihn in Deutschland einzigartig macht. Jede Station ist ausgestattet mit einer Rampe, die Rollstuhlfahrern das Auf- und Absteigen erleichtert, sowie einem behindertengerechten Toilettenhäuschen. Außerdem stehen Rollstühle bereit, um sich auf den jeweiligen Höfen zu bewegen.
"Zu uns kommen viele Behinderten-Schulklassen", erzählt Dirk Rustemeier, "die freuen sich, wenn sie über die Rampe aufs Pferd steigen können." Auch Anke Landskron, die therapeutisches Reiten für Behinderte anbietet, freut sich über die neue, ruhige Möglichkeit zum Wanderreiten.
Dem Motto des Tages wurde am frühen Nachmittag genüge getan: Mit über 50 Pferdestärken - so viele Reiter beteiligten sich - ging es vom Lindenhof aus zum Speichercafé Dillmann nach Nordwalde. Dabei konnten sich alle von der landschaftlichen Schönheit des Wegs überzeugen. So auch Hermann Schipper sowie Heino Hartmann und Klaus Ufermann von der Nordwalder Gemeindeverwaltung, die die Strecke hoch zu Roß bewältigten.
Bürgermeister Dietmar Brockmeyer eröffnete die Station bei Dillmann. Er dankte den Beteiligten in den Gemeinden, bei der Kreisverwaltung, den Landwirten, den Sponsoren und den Wegbereitern. Zudem äußerte er die Hoffnung, dass die Erfahrungen mit dem neuen Weg auch die Skeptiker überzeugen mögen - und dass die nächsten Kilometer des Weges etwas leichter bereitet werden als die ersten.